Papiermache-Drache des Künstlers
Miguel Linares



Mexiko - Megastadt

17. 09. 2000 - 25. 03. 2001

Metropole Mexiko
Mexiko-Stadt, die Hauptstadt des Staates Mexiko, ist gleichzeitig faszinierender Schauplatz der Weltgeschichte und wirbelnde Megastadt unserer Tage.
Schon in vorspanischer Zeit befand sich an diesem Ort das Machtzentrum des blühenden Aztekenreiches. Dort, wo heute der mexikanische Präsident Staatsakte abhält, stand früher die Residenz des letzten Kaisers der Azteken, Moctezumas II. Diese Kontinuität ist einzigartig in Amerika.
In der UNO-Statistik wurde Mexiko ab 1989 für mehrere Jahre als die bevölkerungsmäßig größte Stadt der Welt geführt.

Im Zentrum: der Zócalo
Die Ausstellung vermittelt dem Besucher zunächst eine Impression des zentralen Platzes der mexikanischen Altstadt, des Zócalo. Dort konzentrieren sich kolonialzeitliche Gebäude, ein prächtiger Palast und die Kathedrale, eines der prunkvollsten Gotteshäuser der Welt. Dahinter scheint eine Rekonstruktion des Haupttempels der Azteken auf und macht so das Aufeinanderfolgen zweier gänzlich verschiedener politischer und religiöser Systeme erfahrbar.

Kunst und Kultur im Aztekenreich
Der Darstellung sowohl der Geschichte, des Alltagslebens als auch der religiösen Rituale der Azteken ist ein weiterer Teil der Schau gewidmet. Zahlreiche Götterstatuen und andere Steinplastiken belegen die Glaubensinhalte der aztekischen Religion. Die reiche Gedankenwelt dieses indianischen Volkes, das glaubte, den Untergang der Welt durch die Darbringung von Menschenopfern abwenden zu müssen, wird auch anhand von Darstellungen aus alten Bilderhandschriften vermittelt.

Die Megastadt postmodern
Der zweite Teil der Schau führt mitten hinein in das brodelnde Leben einer modernen Metropole der letzten Jahre unseres Jahrtausends. In Vorbereitung der Ausstellung haben zwei Ethnologinnen Mexiko mehrfach besucht. An Ort und Stelle haben sie Interviews mit Marktfrauen und Angestellten, mit Ärzten und Künstlern, mit ambulanten Händlern und Straßenakrobaten geführt. Wie diese Hauptstadtbewohner ihr Privatleben und ihren Arbeitsalltag organisieren, wie sie ihre Feste feiern und aus welchen Quellen sie ihre Kraft schöpfen, das erzählen viele von ihnen selbst und laden in ihre Wohnungen ein.