Braukunst zwischen Tradition und Moderne
Prost! Die König-Brauerei wird 150 Jahre alt

21. 9. 2008 - 25. 2. 2009

Eröffnung:
Sonntag, 21. September 2008
11.00 Uhr


>> Begleitprogramm



Plakat zur Ausstellung,
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Innenhof der König-Brauerei
in den 1920er Jahren;
Foto: König-Brauerei




Motiv einer Duisburger Grußkarte
von 1906. Privatbesitz R. Stausberg



Belegschaft der Meidericher Exportbier-Brauerei um 1900.
Privatbesitz R. Stausberg
Am 1. September 1858 erhielt Theodor König die Bau- und Betriebserlaubnis für seine Brauerei in Duisburg-Beeck. Rasant entwickelte sich der DuisburgerStandort in der ländlichen Idylle zwischen Rhein undRuhr zu einer optimalen Lage zwischen der August-Thyssen-Hütte und der Phönix-Hütte. Bald gelang der Aufstieg vom Bierlieferanten für das Umland hin zum überregional bekannten Pils-Produzenten. Anlässlich des runden Geburtstags des traditionsreichen Duisburger Unternehmens präsentiert das Kultur- und Stadthistorische Museum Duisburg die facettenreiche Geschichte der heimischen Braukunst in einer Sonderausstellung. Zahlreiche Exponate rund um die Bierherstellung – von der Brauerschürze bis zur Fassabfüllanlage aus dem Hause König – machenden Wandel in der Produktion und die Fülle an Erzeugnissen anschaulich.


Blick auf die Hütte Phönix in Duisburg-Ruhrort um 1905;
Postkarte KSM

BIERVIELFALT IN DUISBURG
Theodor König war nicht der Einzige, der die Bevölkerung der aufstrebenden Industrieregion rund um Duisburg mit dem Gerstensaft versorgte. Bereits seit1827 stillten die Brauerei Grossterlinden / Rheingold in Rheinhausen und seit 1840 die Brauerei Böllert in der Altstadt den großen Bierdurst im Raum Duisburg. Mit dem rapiden Zuwachs der Duisburger Bevöl-kerung während der Industrialisierung wuchs auch die Zahl der Brauereien. So wurden 1876 das Brauhaus Werth an der Beekstraße, 1881 die Brauerei Bodden an der Königstraße und 1885 die National-Brauerei am Kaiserberg gegründet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Duisburg mehr als 50 Bierbrauereien. Den Gründerjahren folgte die Ernüchterung: Im Zuge der wirtschaftlichen Krisen in der Weimarer Republik reduzierte sich die Duisburger Biervielfalt drastisch. Einzig die Brauereien König, Böllert und Rheingold konnten ihre Produktion bis nach dem 2. Weltkrieg erfolgreich fortsetzen. Viele sehenswerte Erinnerungsstücke aus dem Besitz hiesiger Brauerei-Familien und von engagiertenPrivatsammlern dokumentieren eindrucksvoll dieVielfalt an (un)bekannten Duisburger Biersorten.



Blick auf die National-Brauerei um 1910;
Postkarte Privatbesitz R. Stausberg

BIERKONSUM ZWISCHEN HÜTTEN UND HÄFEN
Parallel zu der Vielfalt von Brauereien entstand eine heute kaum noch vorstellbare Anzahl von Gaststätten an Straßenecken und in den Siedlungen. Dort wurde Bier als Freudentrunk bei Festen oder als Durstlöscher nach der Arbeit auf der Zeche, am Hafen oder in den Hüttenwerken genossen. Ganz nach dem Motto "Ist die schwere Schicht geschafft, gibt Dir ein Bier neue Kraft"* spiegelt in der Ausstellung eine Kneipen-Einrichtung aus den 1950er Jahren die Bierkultur(en) in Duisburg wider. Speisekarten, Geschirr und zahlreiche Bilddokumente aus heimischen Gaststätten ergänzen das komplexe Bild vom Trinken am Tresen,an den Stammtischen und in den Bars. Zugleich veranschaulichen die Exponate die Veränderungen innerhalb der Duisburger Kneipenlandschaft und des Konsums von Bier.Impressionen aus demDuisburger Arbeits- und Nachtleben in den 1950er Jahren des Fotografen Rudolf Holtappel runden ausdrucksstark die Darstellung eines bedeutenden und traditionsreichen DuisburgerWirtschaftszweigs ab.
* Werbeslogan des Deutschen Brauer-Bundes in den 1950-er Jahren