Eröffnung der
Ausstellung Sonntag, 8. März 2015, 11 Uhr
Es sprechen:
Thomas Krützberg Beigeordneter für Familie, Bildung und
Kultur
Dr. Gisela Luther-Zimmer Kuratorin der Ausstellung
Dr. Susanne Sommer Direktorin des Kultur- und Stadthistorischen
Museums
Szenische Umrahmung Alte Neuigkeiten aus Duisburg
Nachrichten aus Zeitungsarchiven, vorgelesen von Jonas Krüning,
Florian Tröger und Alina Wetzel
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8. März bis 21. Juni 2015
GELEBTE NÄHE im Rahmen der 36. Duisburger Akzente
"Heimat"
Gelebte Nähe - 3 Künstler sehen
"Heimat"
"Heimat ist da wo ich lebe". "Heimat ist da wo vertraute
Menschen leben". "Heimat ist da wo ich arbeite".
Drei oft
gehörte Sätze zum Thema "Heimat", die zeigen, dass "Heimat" kein
geographischer sondern ein sozialer Begriff ist. So unterschiedlich wie
Menschen ihre Heimat definieren, so besetzen auch Künstler mit ihren
Bildern unterschiedliche Positionen. Drei bildende Künstler sollen anhand
ihrer Werke zu dem Thema "Gelebte Nähe" befragt werden. Siegfried
Dorschel, der 1912 in Duisburg geboren wurde und hier auch 1988 starb,
studierte an der Folkwangschule in Essen sowie an der Düsseldorfer
Akademie. In seinen Gemälden und Druckgraphiken beschäftigte er sich
immer wieder mit der Veränderung der Stadt Duisburg sowie mit dem Zauber
niederrheinischer Landschaften. In seinem charakteristischen, realistischen,
oft auch expressiven und harten Stil schafft er atmosphärisch dichte
Bilder voller stimmungsvoller Details. In der Ausstellung sieht man von diesem
Künstler vorwiegend alte Duisburgansichten, die das Bild einer Altstadt
hervorrufen, die längst vergangen ist.
RABE' Rainer
Bergmann, geb. 1943 in Tiengen/Oberrhein lebt und arbeitet als Maler und
Bildhauer in Duisburg. Seine großformatigen Ölbilder
beschäftigen sich auf eine ganz andere Weise mit der Nähe zu "seiner"
Stadt. In einer subjektiven Formensprache, die einer phantastisch-expressiven
Manier verpflichtet ist, erzählt der Künstler Geschichten aus der
Heimat Großstadt so wie er sie sieht: verwirrend, manchmal
verstörend, realistisch, hintergründig, voller Witz und sehr
poetisch.
Horst Dieter Gölzenleuchter, geb. 1944 Freiburg
arbeitet als Holzschneider und Autor in Bochum. Die Grundlage seiner Arbeiten
sind häufig hölzerne, oft auch sehr großformatige
Fundstücke, die er mit dem Messer, aber auch der Flex zu ausdrucksstarken
Bildern bearbeitet. Intensiv setzt er sich mit der gesellschaftlichen
Realität des Ruhrgebietes auseinander. Wo man lebt, hat man die
Verpflichtung, Stellung zu beziehen und mit seinen Mitteln zu wirken. Diese
Maxime, die das Politische mit dem Künstlerisch-kreativen verbindet,
lässt sich in Gölzenleuchters Holzschnitten ebenso wie in seinen
Gedichten und Texten immer wieder finden.
Die Kunsthistorikerin Dr. Gisela
Luther-Zimmer hat für die Sonderausstellung zu den diesjährigen
Duisburger Akzenten über 100 Objekte der drei Künstler zum Thema
Heimat ausgewählt und im großen Ausstellungsraum des Museums
zueinander gruppiert. Ausgangspunkt der Ausstellung ist ein beachtenswerter
Museumsbestand an Dorschel-Zeichnungen, die sonst nicht öffentlich
ausgestellt sind. Umfangreiche Leihgaben von Bergmann und Gölzenleuchter
sowie weitere Ausleihen aus privaten Sammlungen machen die Präsentation zu
einer runden, sehenswerten Sache.
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ZEITLUPE Das Begleitheft zur Ausstellung kann im Museum
erworben werden (5 ). Auf 32 Seiten bietet die aktuelle "ZEITLUPE" des
Museums einen guten Einstieg in die Ausstellung. Siegfried Dorschel, RABE
Rainer Bergmann und Horst Dieter Gölzenleuchter haben sich, jeder auf
seine spezifische Art, künstlerisch mit dem Thema Heimat
auseinandergesetzt. In der Zeitlupe werden ihre Lebenswege angerissen, Bergmann
und Gölzenleuchter kommen selbst zu Wort, zu Dorschel erinnern sich
Menschen, die ihn kannten. Alle Kunstobjekte in der Ausstellung sind in der
Broschüre erfasst, viele sind auch abgebildet.
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