Plakat zur Ausstellung
Im Duisburger
Mercator-Verlag ist ein reich bebilderter
Begleitband zur Ausstellung erschienen, 11,90 .
Öffentliche Führungen, Sonntags, 15 Uhr: 26.
April: Robin Heun; 31. Mai: Cordula Klümper; 28. Juni: Meike
Beckers; 26. Juli: Jos Schaefer-Rolffs; 30. August: Frank
Switala; 27. September: Dr. Andreas Pilger; 25. Oktober: Roland Wolf;
29. November; 27. Dezember
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"Noch viele Jahre lang habe ich nachts von Duisburg geträumt."
JÜDISCHES LEBEN IN DUISBURG VON 1918 BIS
1945 Laufzeit: bis 31. Januar 2016
Jüdisches Leben
mit seinen kulturellen und religiösen Infrastrukturen gehörte lange
vor 1933 zur Selbstverständlichkeit des Duisburg Alltags. In der NS-Zeit
wurde dieses vielfältige Leben gänzlich zerstört. Mit der
Machtübernahme der Nationalsozialisten setzten 1933 sofort organisierte
Ausschreitungen gegen Juden ein: Drangsalierungen, Verordnungen und
Einschränkungen grenzten sie aus der Gesellschaft aus.
Ihr
Eigentum wurde "arisiert", ihr Leben massiv bedroht und ihre Gotteshäuser
wurden zerstört. Sie wurden verhaftet, misshandelt, deportiert und
schließlich brutal und systematisch ermordet. Wo sich vereinzelt Wege der
Rettung zeigten, erscheinen sie uns heute wie Lichtblicke in der Dunkelheit.
Das
Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie
bietet in seiner ersten Ausstellung eine Einführung in die historische
Thematik. Anhand lokaler Biographien werden Ausgrenzung und Verrat, Verfolgung
und Rettung aufgegriffen und nachvollziehbar thematisiert. Ergänzend geht
die Präsentation auf die Gedenk- und Erinnerungskultur der Nachkriegszeit
in Duisburg ein. >> Rahmenprogramm |
>> Flyer
zur Ausstellung
Ansichten der geschäftigen Innenstadt und der
Stadtteile um 1900 und heute. |
Zeitung, Chor, Volksschule, ... Es gab ein
vielgestaltiges Gemeindeleben, betreut von Rabbiner Neumark. |
Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung in
allen Lebensbereichen gehörte zur Agenda der Nationalsozialisten.
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Nur wenige erhaltene Objekte erinnern an das
jüdische Leben in Duisburg. Hier Fragmente eines verbrannten
Wollstoffs aus der ehemaligen Synagoge Junkernstraße. |
Erst Ende der 1960er Jahre wächst in Duisburg
die Bereitschaft, sich mit der Verfolgung und Vernichtung der
jüdischen Bevölkerung auseinanderzusetzen. |
Zur Eröffnung der Ausstellung "Jüdisches Leben in
Duisburg von 1918 bis 1945" Leicht gekürzter Bericht von Dr. Andreas Pilger,
Leiter des Stadtarchivs Duisburg
Am 16. April 2015, dem
offiziellen Gedenktag an die Opfer der Shoa in Israel, hat
Oberbürgermeister Sören Link im Kultur- und Stadthistorischen Museum
die erste Ausstellung des Zentrums für Erinnerungskultur, Menschenrechte
und Demokratie über "Jüdisches Leben in Duisburg von 1918 bis 1945"
eröffnet. Nach einer Begrüßung durch die Museumsdirektorin Dr.
Susanne Sommer, einer Eröffnungsrede des Oberbürgermeisters und einem
Grußwort von Jochebed Hermanns von der Jüdischen Gemeinde Duisburg,
Mülheim-Ruhr, Oberhausen hat Anne Ley-Schalles als Kuratorin das Ziel und
das Konzept der Ausstellung vorgestellt.
Mit der Ausstellung "Noch
viele Jahre lang habe ich nachts von Duisburg geträumt. Jüdisches
Leben in Duisburg von 1918 bis 1945" wendet sich das Duisburger Zentrum
für Erinnerungskultur - nach dem "Round Table" mit den
geschichtsengagierten Duisburger Vereinen und Akteuren im Oktober 2014 und den
ersten Treffen des im Dezember 2014 konstituierten pädagogischen
Fachkreises - einer breiteren Öffentlichkeit zu. Bewusst wählt das
Zentrum dafür ein Thema, das seit jeher und nicht nur in Duisburg im
Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte
steht.
(...)
Für das Zentrum für Erinnerungskultur war
es gerade vor diesem Hintergrund fast selbstverständlich, dem
jüdischen Leben in Duisburg seine erste Ausstellung und damit eine ganz
besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Nach dem Krieg hatte es lange gedauert, bis
die Verfolgung der Juden in der Gesellschaft überhaupt thematisiert wurde.
Der Blick der Nachkriegszeit war auf den Wiederaufbau, später auf den
neuen Wirtschaftsaufschwung gelenkt. Erst um 1970 veränderte sich mit dem
allgemeinen Bewusstseinswandel in der Bundesrepublik das politische und
kulturelle Klima und ermöglichte die kritische Auseinandersetzung der
Jüngeren mit dem Verhalten ihrer Eltern und der Großelterngeneration
während der NS-Zeit.
Die Ausstellung "Jüdisches Leben in
Duisburg von 1918 bis 1945", die auf einer fundierten historischen Forschung
zur jüdischen Geschichte in Duisburg aufbauen kann und diese Forschung
durch eigene neue Funde ergänzt, schaut bewusst über die zeitliche
Grenze von 1945 hinaus bis in die Gegenwart. Sie macht deutlich, wie das Thema
der Judenverfolgung Eingang in die Erinnerungskultur der Stadt gefunden hat;
und sie zeigt darüber hinaus, wie - nicht zuletzt mit der neuen Synagoge
am Innenhafen - jüdisches Leben in der Gegenwart wieder zu einem festen
Bestandteil der Duisburger Stadtgesellschaft geworden ist.
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