Nicht nur die Computer heute, sondern bereits Schrift und
Buchdruck haben die menschliche Kommunikation revolutioniert. Zur Zeit ihrer
Erfindung waren sie die "neuen Medien". Nicht immer wurden diese Neuerungen in
der Schriftkultur von den Zeitgenossen begrüßt. Der griechische
Philosoph Platon zweifelte am Nutzen der Schrift und die Verbreitung des
Buchdrucks traf auf päpstlichen Widerstand. Dennoch, die Macht der Schrift
schlug sich im Verlauf der Jahrtausende in vielen gesellschaftlichen Bereichen
nieder: in Wirtschaft, Recht, Religion und Kultur.
Im Fall von Schrift
und Buchdruck besteht heute die nötige zeitliche Distanz, um beurteilen zu
können, wie der gesellschaftliche Wandel durch neue Medien aussah. Die
Frage nach der Bedeutung der neuen Medien in der Vergangenheit, ihre Wirkung
auf wesentliche gesellschaftliche Belange, kann auch die aktuelle Diskussion um
die neuen Medien bereichern.
Die Ausstellung Die Macht der
Schrift richtet den Blick in die Vergangenheit und geht - in Schlaglichtern
- der Frage nach, wie prägnant Schrift und Buchdruck die früheren
Gesellschaften verändert haben. Dabei stehen die Schrift und der Buchdruck
als wichtige Vermittler von grundlegenden gesellschaftlichen Phänomenen im
Mittelpunkt der Ausstellung und anhand von zeitgenössischen Objekten und
Dokumenten wird ein Überblick über die Geschichte der Schrift von
ihren Anfängen in Mesopotamien und Ägypten bis zum Computer des 21.
Jahrhunderts geboten.
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